Die Sterbebegleitung ist ein sehr sensibles Thema, bei dem ich dich mit meiner Erfahrung gerne unterstütze. Ich habe mich entschieden, über dieses Thema Beispiele zu veröffentlichen, um Tierhalter, die sich während des Sterbeprozesses ihres Tieres in einer schwierigen Situation befinden, zu unterstützen.

 

Ich möchte mich bei den Tierhaltern, die mir die Erlaubnis erteilt haben, offen über ihre Tiere und ihr Erlebtes zu schreiben, herzlich bedanken!

 

Natürlicher Sterbeprozess: Tiere durchlaufen im Sterbeprozess mehrere Sterbephasen. In den ersten Phasen wird der normale Alterungsprozess durchlaufen, dies kann einige Jahre dauern. In den letzten Phasen erfolgt dann die Entscheidung des Tieres, unsere Welt zu verlassen und sein Bewusstsein aufzulösen. Tierkommunikation hilft dir zu wissen, in welcher Phase sich dein geliebtes Tier befindet, und wann es bereit ist, seinen Körper und unsere Welt zu verlassen.

 

Beschleunigter Sterbeprozess: Wenn ein Tier unheilbar krank, oder durch schwere Unfallverletzungen nicht mehr lebensfähig ist, ist es für die Tierhalter Pflicht, sich mit einer Euthanasie (Einschläferung) zu befassen. In diesem Fall ist es für das Tier wichtig, sich auf den Abschied von seinen geliebten Menschen vorbereiten zu können. In der Tierkommunikation teile ich dem Tier mit, was geschehen wird, und warum die Tierhalter diesen Entscheid gefällt haben. Natürlich frage ich das Tier auch in diesen Fällen, ob es bereit ist zu gehen. Wenn das Tier noch nicht bereit ist, kann das berücksichtigt werden, und eine Euthanasie noch etwas hinausgezögert werden. Oftmals haben Tiere im beschleunigten Sterbeprozess den Wunsch, die Nähe ihrer Liebsten nochmals intensiv zu erleben, bevor sie unsere Welt verlassen. 


Mango - mehrmalige Kommunikation

Die Sterbebegleitung von Mango, dem 10-jährigen Rüden, beginnt fast ein halbes Jahr vor seinem Ableben. Die besorgte Hundehalterin stellt fest, dass Mango körperlich schwächer wird und immer weniger Energie hat. Zudem hatte Mango infolge eines Hirntumors schon einige epileptische Anfälle.

 

In einer ersten Tierkommunikation bestätigt Mango sein körperliches und mentales Befinden. Es sind keine grossen Schmerzen festzustellen, jedoch Schwächungen in diversen Körperregionen. Mango bestätigt die Beeinträchtigungen seiner Sinne und beschreibt sehr gut, wie er in den Alltagssituationen damit umgeht. Er stellt auch klar, dass sein Lebensmut noch vorhanden ist, und dass er so lange wie es geht bei seinem geliebten Frauchen bleiben möchte. Er ist bereit, dafür zu kämpfen.

 

Die zweite Tierkommunikation erfolgt fünf Monate später. Der Zustand von Mango hat sich verschlechtert. Es geht jetzt für die Hundehalterin darum, zu erfahren, wie Mango seine Krankheit und seinen aktuellen Zustand empfindet. Und ob er sich bereits mit seinem Abschied aus dem irdischen Leben befasst. Mango spürt die körperliche und seelische Reduktion gut, und er beschreibt seinen Zustand wieder sehr präzise. Was Mango am meisten belastet ist, dass er nicht mehr viel an Liebe und Unterstützung zurückgeben kann. Er spürt, dass sein Abschied naht, weil sein Körper unterdessen sehr geschwächt ist, und seine Sinne stark reduziert sind. Trotzdem möchte er in seiner letzten Lebensphase noch die liebevollen und intensiven Momente mit seinem Frauchen geniessen. Das ist sein letzter Wunsch.

 

Die dritte Tierkommunikation erfolgt nur drei Wochen später. Mango's Zustand hat sich weiter verschlechtert. Er spürt nun seine Reduktion deutlich und hat nur noch wenige klare Momente. Auch körperlich ist nur noch Energie für das Notwendigste vorhanden. Mango ist bereit, zu gehen. Seine Aussage Ich spüre die Nähe zum Abschied stärker als die Nähe zum Leben ist unmissverständlich. Auf meine Nachfrage hin bestätigt er dies mit einer weiteren Aussage Ich bin bereit, den Kampf zu beenden. Mango ist in die letzte Sterbephase eingetreten. Ich erkläre Mango, wie die nächsten Tage und der Abschied aus seinem Körper ablaufen werden. Die Hundehalterin hat eine Euthanasie zu Hause geplant. Mango erklärt sich auch dazu bereit. Er sieht nun die Erlösung als positiv, und hat die Überzeugung, dass er danach die seelische Verbundenheit zu seinem Frauchen wieder wird geniessen können.

 

Drei Tage nach der letzten Tierkommunikation verlässt Mango seinen Körper und geht auf seine letzte Reise. Dass diese Reise von der Hundehalterin so umsichtig vorbereitet und begleitet wurde, beeindruckt mich persönlich sehr.

 

Einen Monat nach seinem Abschied führe ich nochmals eine Tierkommunikation mit Mango durch. Diese findest du unter der Rubrik Tierkommunikation mit verstorbenen Tieren.

 

Fazit: Ich hatte in allen Tierkommunikationen, trotz vielen traurigen Emotionen, ein unterstützendes Gefühl gegenüber Mango. Die Begleitung eines Tieres in seinen letzten Lebensphasen gibt allen Beteiligten die Bestätigung, das Beste für das Tier getan zu haben. Wünsche können mitgeteilt, und Themen aus dem Leben können geklärt werden. Die Unterstützung bis hin zum Abschied aus dem irdischen Leben ist sehr wertvoll.


Fila - kurz vor dem Abschied

Fila, das 18-jährige Katzenweibchen, ist gesundheitlich schon stark angeschlagen. Der Katzenhalterin ist bewusst, dass sich Fila auf dem Weg des Abschieds befindet. Sie möchte gerne in Erfahrung bringen, wie sich Fila fühlt. Es ist ihr zudem wichtig zu wissen, was sich Fila für ihre letzte Lebensphase noch wünscht.

 

Die Tierkommunikation wird sehr emotional. Fila äussert sich deutlich zu ihrem Befinden und ihren letzten Wünschen. Sie fühlt sich kraftlos, dumpf und müde. 

Zudem mag sie fast nichts mehr fressen. 


Im Video siehst du Fila während der Tierkommunikation. Sie ist entspannt und gleichzeitig fokussiert auf die Übermittlung ihrer Emotionen und Aussagen. Sie spürt deutlich, dass sie nicht mehr lange hier sein wird, und teilt dies auch mit. Die Aussage Ich spüre, dass ich nicht mehr heilen werde ist deutlich, und eine wichtige Information für die Familie. Ihr grösster Wunsch ist es nun, intensive Momente der familiären Nähe bis zu ihrem Abschied zu geniessen. Die Emotion der Nähe zur Familie und auch zum Kater Filou, der Fila durch das ganze Leben begleitet hat, wird stark übermittelt. Damit weiss die Familie von Fila, was in der verbleibenden Zeit wichtig ist, und welche Bedürfnisse von Fila noch berücksichtigt werden können. Der Sterbeprozess ist in der darauffolgenden Zeit innig und sehr liebevoll. Fünf Wochen nach der Tierkommunikation verstirbt Fila friedlich im Kreise ihrer Familie. Der fast gleichaltrige Kater Filou, der für Fila ein Lebensbegleiter und bester Freund war, geht nach dem Tod von Fila nur noch einmal aus dem Haus. Danach bleibt er drinnen und geniesst seine letzten Lebenswochen ebenfalls intensiv im Kreise seiner Familie. Auch Filou hatte in einer Tierkommunikation seine Schwäche und seinen baldigen Abschied angekündigt. Acht Wochen nach Fila's Tod folgt ihr Filou über die Regenbogenbrücke.

 

Fazit: Wenn ein Tier sehr alt oder gesundheitlich stark angeschlagen ist, und der Abschied naht, ist es wertvoll, in einer Tierkommunikation zu erfahren was sich das Tier für sein restliches Leben noch wünscht. Die Wünsche sind sehr individuell, es kann anstelle von Nähe, wie bei Fila, auch Abstand und Ruhe sein. Wichtig ist, die Wünsche des Tieres zu berücksichtigen. Im Bewusstsein, dass gerade die letzten Sterbephasen entscheidend dafür sind, wie schnell sich das Tier dann von den Emotionen aus der irdischen Welt lösen und in Frieden weitergehen kann.


Charly - sein Entscheid

Charly, der 15-jährige Kater, hat mehrere schwere Krankheiten hinter sich. Regelmässig wurde er auch mit Antibiotika behandelt. Sein Körper erholt sich nicht mehr vollständig von den Strapazen. In letzter Zeit macht Charly oft einen apathischen Eindruck. Die Tierhalterin möchte wissen, wie es Charly geht, und wie er seinen eigenen Zustand beurteilt.

 

In der für ihn strengen Tierkommunikation bestätigt Charly seine Müdigkeit. Vieles im Alltag ist geprägt vom gesundheitlichen Zustand. Charly fühlt sich ausgelaugt, und es schmerzt ihn, dass er seinem Frauchen nicht mehr viel geben kann. Im Alltag bewältigt er nur noch das Nötigste, und spart seine Kräfte für die schönen Momente auf. Ich frage Charly, ob er seinen Körper erlösen und diese Welt verlassen möchte. Charly äussert sich klar - so lange er die schönen Momente mit seinem Frauchen noch wahrnimmt und geniessen kann, möchte er bei ihr bleiben. Er kündigt jedoch auch seinen Abschied an, mit den Worten meine Sinne ziehen sich in Schwäche zurück, meinen Körper muss ich gehen lassen, meine Seele wird in Verbundenheit bleiben. Für Charly ist es in diesem Moment auch wichtig zu erfahren, dass sein Frauchen ihn gehen lassen möchte, wenn er dazu bereit und willig ist. Die schwierige Entscheidung steht noch bevor. Sich mitgeteilt zu haben, wird ihm und seinem Frauchen den Entscheid jedoch erleichtern. Drei Monate nach der Tierkommunikation verstirbt Charly. Seine Leiden sind zu stark. Die Besitzerin entscheidet sich im Sinne von Charly für eine Euthanasie. Wenige Tage nach seinem Abschied führe ich nochmals eine Tierkommunikation mit ihm durch. Diese findest du unter der Rubrik Tierkommunikation mit verstorbenen Tieren.

 

Fazit: Die Klarheit der Tiere im Sterbeprozess ist beeindruckend, und übertrifft oftmals die Klarheit der Tierhalter. Tiere spüren genau, wo sie stehen, und berücksichtigen manchmal auch die unausgesprochenen Wünsche und Sehnsüchte der Tierhalter. Dies ist nicht immer konstruktiv, und kann für das Tier im Sterbeprozess zu Missverständnissen führen. So kann, wie bei Charly, die Bestätigung, dass er in Frieden gehen darf, wenn er bereit dazu ist, zu einer grossen Erleichterung und einer Reduktion des Leidensweges führen.